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FC Donebach & „
Dumbocher Turmspatze“

Natürlichkeit, Bodenständigkeit und – für einen Ort mit gerade mal rund
300 Einwohnern
– ungewöhnlich viele „eigenen“ Programmpunkte: Das zeichnet immer wieder
die Prunksitzungen bei den Turmspatzen in Donebach aus. An zwei Abenden
erlebte das
Publikum einen bunten Abend, der von der Authentizität seiner „MacherInnen“
lebt;
da ist nichts gekünstelt oder aufgesetzt, sondern einfach so, wie man in
Donebach
die Faschnacht versteht und feiern will. Zur Freude und Begeisterung der
Gäste
im zweimal praktisch ausverkauften Sportheim, dem „Spatzennest“.
Der deutlich verjüngte und weiblicher gewordene Siebenerrat (immerhin
drei Frauen sind vertreten!)
zog Punkt 19.33 Uhr ein mit Nathalie Frank an der Spitze, die wie immer
schlagfertig und
mit dem ihr eigenen trockenen Humor durchs Programm führte. Gleich
darauf stellten sich

mit Prinzessin Antonia I. und Prinz Willi I. (Antonia Schölch und
Alexander Walz) ein Prinzenpaar vor,
wie es besser nicht hätte passen können: Sympathisch, freundlich,
bodenständig. Der Prinz gab Gas,
die Prinzessin bremste charmant - zusammen ein echtes „dreamteam“.
Auch zwei mit Herzblut vorgetragene „Werbeblocks“ für das
Knopfecktheater im März,
bei dem beide mitspielen, und natürlich für das KJG-Zeltlager, ihre
gemeinsame
Leidenschaft, durften nicht fehlen.

Der erste goldige Tanz der Minis (einstudiert von Hannah Kugler und Tina
Winkler)
war dann auch gleich eine kleine Überraschung extra für die Prinzessin,
die die Jüngsten ebenfalls schon trainiert hat. Ausdrücklich
„halbherzige“
Mühe gab sich Nathalie Frank beim Küssen von „Hertha“ Späth, der die
Gastabordnung der
Mudauer Halbherren vertrat. Der wiederum verwies genüsslich auf die
„Mudauer Vergangenheit“
der Prinzessin, die elf Jahre bei der dortigen Garde tanzte. Ein
augenzwinkernder Schlagabtausch,
der zur Faschnacht einfach dazu gehört.
Tanzmariechen Jeanine Gramlich von der KG Wullewack Lemboch vertrat
anmutig
ihre kranke Schwester Samira, bevor mit Hubert Sämann ein echter
Lokalpatriot
die Bütt betrat. Als Jungrentner beklagte er sowohl die „halbfreggde
Dumbocher Rinne“
als auch das „deet´scht emol“ seiner Gattin: keine Frage sei das, auch
keine Bitte, sondern ein
knallharter Befehl. Ob das Publikum ihn 34 Jahre nach seinem ersten
Auftritt wirklich auch in
die Faschnachtsrente gehen lässt, blieb offen. Ein ganz großer Verlust
wäre das allemal.
Dekan Johannes Balbach dagegen stand zum allerersten Mal auf der
Donebacher Bühne,
fühlte sich sichtlich wohl und genoss es, vor einem deutlich größeren
Publikum als in der
örtlichen Kirche eine – ganz kurze – Predigt zu halten. Nach einem
Gardetanz der blauweißen Funken
aus Trienz führten die Spieler des FC Donebach einen ortsfremden Gast in
die ein bisschen
speziellen kulturellen Angebote ihres Heimatortes ein, die Mischung aus
einstudiertem Spiel
und Improvisation kam wie immer gut an.
Der Schautanz „Lembochs Beste Show“ brachte Schwung auf die Bühne, bevor
der Ausscheller Norbert Schnetz
samt Tagesschausprecher Dieter Rögner dann doch bedächtiger die Bühne
betraten.
Die beiden Urgesteine der Donebacher Faschenacht lenkten einmal mehr den
Blick aufs
örtliche Geschehen und stellten unter anderem fest, dass „die Kerch mi
´m Mesner sein
beschde Mann vulorn hot“. Der Dekan im Publikum nickte anerkennend…
Provokant auch die Frage,
ob am Golfplatz ein neuer Katzenbuckel oder doch nur eine
Erdaushubdeponie für ganz Deutschland entsteht?
Nach der Pause wurde es mit dem Vortrag von Nachtwächter Andreas Poser
von den
Lustigen Vögeln Schweinberg interaktiv und im Anschluss tanzte die
Wassersuchergarde der
KaGeMuWa ihren wunderschön anzusehenden Gardetanz. Der „sterbende
Schwan“
Marile aus „Laudeberch“ (Tanja Henn) gab hin und wieder „überzwerch“
Einblicke in ihr Eheleben.
Wirklich beeindruckend präsentierte sich die Garde der Höpfemer
Schnapsbrenner mit ihren
„Arabischen Nächten“: 25 Tänzerinnen und Tänzer sorgten für tolle
visuelle Effekte.
Wenn die spontan notwendigen Regieanweisungen so lustig sind wie der
eigentliche Inhalt
der Vorführung – dann steht das „Milchhäusle“ auf der Bühne. Auch hier
gab es wieder
echte Stand-up-Comedy. Humor für Fortgeschrittene und Insider, die es im
Publikum reichlich gab.
Die Seitenhiebe gerne auch in Richtung Rathaus – Stichwort fehlende
Christbäume –
trafen jedenfalls den Nerv.
Die Donebacher „Powergang“ schließlich setzte mit ihrem Schautanz
„Baustelle goes Malle“
den schwungvollen Schlusspunkt unter eine gelungene Prunksitzung,
die vom Duo Banal musikalisch versiert wie immer begleitet wurde.

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FC Donebach & „
Dumbocher Turmspatze“
Motto: " Was e Glück, Fastnacht is
zurück"
Pünktlich, um 21.11 Uhr, bahnte
sich der 7er-Rat laut schellend einen Weg durch das
Donebacher Sportheim
und verwandelte es ins „Dumbocher Spatzennest“.
Denn wie es schon im
Spatzenlied so schön tituliert ist:
„Turmspatz, lieber kleener
Turmspatz,
wenn der kleene Spatz net wäre, dann wäre die Faschenacht so
leer“.
Das leuchtete jedem im Saal ein und für diese „Bekannt-Machung!“
unterbrach man schon traditionell gerne die örtliche Kerweveranstaltung.

Das neue Prinzenpaar,
seine Tollität Prinz Alexander I. (Alexander Walz)
sowie Ihre Lieblichkeit Prinzessin Antonia I. (Antonia Schölch)

wurde vorgestellt.
Mit der Wahl war nicht nur der 7er-Rat zufrieden,
sondern dem Beifall nach auch das Publikum im Spatzennest.
Und um die
neue „Regentschaft“ auch ordentlich zu verpflichten,
wurden sie mit
Spatzenwasser, Schunkelliedern und viel Beifall sofort vereidigt.

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